14. MASTERS OF CASSEL WEIHNACHTSFESTIVAL IMHA TARIKAT, VICTIM, VIOLET, FUNERAL XTC in der Goldgrube
Bei der Außentemperatur von frostigen Graden schnell in die kuschelige Goldgrube Kassel hinabsteigen. Masters of Cassel gibt es nun schon seit 20 Jahren und die Weihnachtsedition fand dieses Jahr in der Goldgrube statt. Die Hütte war gut besucht und so merkte man nichts von der arktischen Kälte. Zuerst hat mich Diana Schneider begrüßt, der weibliche Teil des Master of Cassel Team, während Kollege und Ehemann Dirk Schneider die Stellung am Merchstand hinter der Theke hielt. Sie drückte mir die herrliche Grinchserviette „Ich hasse Weihnachten“ in die Hand, weil ich ganz begeistert von Kayas Antichristus Pullover war. Der wurde von Diana zu mir zitiert, da ich beim letzten Besuch die Verschlußkappe meiner Kamera verbaselt hatte, die sich Gott sei dank in der Kramkiste wiederfand. Daraufhin ein Bierchen mit Kaya Knorke, der mir nicht nur die erfrischende Hopfenschorle spendierte, sondern mir auch sein persönliches Kärtchen „Sie betrinken sich gerade mit Kaya“ ins Händchen drückte. Gut, falls mal nach dem x-ten Bierchen den Namen vergisst, einfach nochmal nachschauen.

Derweil trudelten Sandra und Thomas ein und wir positionierten uns wie immer vor der Bühne. Da der Starfotograf und Skulls and Bones Magazine Herausgeber Karsten Oliver Schulze sich schon am Pfosten plaziert hatte, kam ich mir etwas überflüssig vor. Nichtsdestotrotz gab ich mein Bestes und bei FUNERAL XTC erkannte ich gleich den Sänger von Mesmerized wieder, der mit dem Gitarristen sich nun mehr auf dieses Bandprojekt fokosiert. Sie lieferten einen gut hörbaren Thrash-Metal ab…


…und so startete der Abend ruhig und in bester Gesellschaft. Heiko und Markus hatten auch mal wieder den Weg nach Kassel gefunden, aber nur Markus sollte gefallen, was nun kam. VIOLET, eine 80ziger Jahre Glam, Rock, Heavy, Pop – ich weiß nicht was – Band mit Frontfrau. Die Fans standen direkt hinter mir und gaben die Songs ungebeten in einem schrägen Gekrächze von sich, während sich die Band auf der Bühne vorbereitete. Auch auf freundliche Hinweise, man möge die Songs doch lieber im Original von der Sängerin vorgetragen haben, kam nur, man wäre eh schon zu besoffen. So konnte man nur anstoßen und ein Bierchen mittrinken. PROST! Das Outfit der Band stammte auf jeden Fall 1:1 aus den 80ziger Jahren. Sängerin Jamie führte das Set an und stand in permanenter Interaktion mit dem Publikum. In Markus hatten sie auch einen neuen Fan gefunden, der sich nicht nur ein Bandshirt kaufte, sondern uns stolz das Selfie mit der Sängerin zeigte.



Bevor es weiterging musste Dirk noch ein paar Worte ans Publikum richten. In Kürze: wir danken alle und haben uns lieb. Piep. Und es gibt Shirts.

VICTIM kommen aus Weimar und machen schönen, wie ein Kumpel meinte, Old School Thrash Metal. Hatte sie erst vor kurzem im Freihafen Göttingen gesehen und sie räumten auch diesmal ordentlich ab. Das ist Musik mit der meine Gehörgänge was anfangen konnten. Solide.

Und dann kam auch schon Imha Tarikat. Zumindest auf die Bühne, denn der Soundcheck wollte irgendwie nicht enden und verzweifelte Zuschauer machten sich Luft: „Ach, fangt doch einfach an zu spielen.“ Da die Introeinspielungen auch nicht funktionierten, verzichtete man darauf und fing wirklich an zu spielen. Aber irgendwie war die Stimmung gekippt, es gab kaum Applaus und es wurde immer leerer. Bei dem einen Song wurden zwei Bandmitglieder an Gitarre und Bass gewechselt. Das wäre auch kein Problem gewesen, wenn nicht beim Zurückwechseln die eine Gitarre tot gewesen wäre. Etwas improvisieren bis es wieder ging. Mit voller Wucht hauten sie ihr „Radical Rightousness“ raus und die verbliebene Fangemeinde taute auf. Danach „Son Of Ultradevotion“ und beim Drumsolo hatten sie mich wieder. Bitte behaltet diesen Schlagzeuger. Bei „Imha Tarikati“ fingen die Soundprobleme an, aber Kerem Yilmaz schrie seine Wut ins Mikro: „Vergesst die Musik, wir sind hier und brennen für euch, lasst alles raus, hier und jetzt ist die Gelegenheit all die Wut und den aufgestauten Frust loszuwerden.“ Das damit gemeint war, sich das Mikro vor den Kopp zu kloppen, wie Herr Heiko Glamtner es tat, sagte er nicht dazu. Heiko hätte das wohl bei Teethgrinder so gelernt, aber dann doch gegen den Sänger verloren. Aha…

Schließlich werden wir alle eines Tages sterben und bei dem Versuch „The Day I Died“ den Leuten zum Frustabbau um die Ohren zu knallen, versagten die kompletten Gitarren. Noch ein Versuch – wieder Systemausfall. Nach dem dritten Versuch gaben wir alle auf – Band wie Fans lagen sich in den Armen und es wurde sich von allen verabschiedet.

Warum Imha Tarikat so ein Pech mit der Technik hatte, kann man nur spekulieren, denn so starke technische Probleme sind mir in der Goldgrube fremd. Aufgrund der familieren Atmosphäre und tollen Gemeinschaft(sind eh immer dieselben da), wurde es trotz allem ein sehr genialer Abend und wir sind im nächsten Jahr garantiert wieder dabei, wenn Masters of Cassel zur Anti-Weihnachtsparty einlädt.
In diesem Sinne, Rock on!
