In der Goldgrube Kassel gab es mal wieder Stoner Rock vom Allerfeinsten mit Gagaman aus Göttingen und DopeThrone aus Montréal, Kanada.
Zuerst war noch kein Einlass und als wir endlich reingingen hatte Gagaman schon angefangen. Die Zweimanngang besteht aus Fred Ventura am Schlagzeug und Rico Che am Bass und Gesang. Wobei der Gesang eher sporadisch vorhanden ist, da es grundsätzlich um den Groove, die Musik und das Zusammenspiel zwischen Drums und Bass geht. So war ich auch verwundert, dass der Basser hauptsächlich den Rücken zum Publikum gewandt hatte. Das lag jedoch daran, dass die beiden Musiker sich hauptsächlich zuspielten, was sowieso eher wie eine kraftvolle, spontane Jamsession aussah. Hätte das Schlagzeug seitlich auf der Bühne gestanden, wie z.B. bei Park+Riot, hätte das schon ganz anders ausgesehen. Trotzdem wusste Rico den Raum zu nutzen und auch mit dem Publikum in Interaktion zu treten. Die Setlist klebte direkt an der Säule und ich wunderte mich zuerst, was er da suchte. Lach. So konnte man auch seine blutende Wunde am Glatzkopf sehen, die er sich beim Reintragen des Equipments durch die berüchtigte Einstiegsluke der Grube zugezogen hatte. Egal, gespielt wird jetzt erst recht. Schließlich machen die Beiden seit über 18 Jahren Musik zusammen, aber seit 3 Jahren existiert Gagaman mit einem Album aus 2023 „Headless Chicken For President“. Ein weiteres Werk ist geplant und soll unter dem Titel „Locosapiens“ erscheinen. Wir dürfen gespannt sein.
Lasst sie euch keinesfalls live entgehen. Das ist nochmal ne ganz andere Hausnummer.
Der Hauptakt DopeThrone legte sofort los mit seinem Doom Sludge Stoner Metal und zeigten der gut gefüllten Grube wo es langgeht. Laut, dreckig und irgendwo zwischen unkontrolliertem Chaos und völliger Ekstase. Man konnte sich dem gar nicht entziehen voll mitzugehen. Sänger Vincent Houde auch Gitarre, Shawn an den Drums und Mike Riopel am Bass. Frontmann Vincent war dabei nicht nur musikalisch Mittelpunkt mit seinen langen Dreadlocks, sondert leerte auch eine halbvolle Vodkaflasche. „Es wäre nur Wasser drin…geschworen!“ Keiner glaubte ihn und so war es auch kein Problem im Liegen Gitarre zu spielen. Die Setlist bot ein Querschnitt aus allen Alben, wobei der Schwerpunkt beim aktuellen Release „Broke Sabbath“ lag. Der Bandname DopeThrone geht auf das legendäre Electric Wizard Album von 2000 zurück und ist eine Parodie auf Darkthrone. Soundtechnisch bewegte sich der Abend zwischen fuzzigen Gitarrenlärm, doomigen Basslines und treibenden Schlagzeug. Von einem jungen Mann Namens Nima gab es noch eine Gesangsshoweinlage – ziemlich cool, da absolut spontan und nicht abgesprochen. Die Zuschauer gingen sowieso die ganze Zeit derbe mit und forderten natürlich Zugaben, die leider nicht gegeben werden konnten, weil anschließend Party-Time in der Goldgrube war. Ein unglaublich intensiver Rockabend – wie eigentlich immer. Cheers.