Abyssal Evocations: Baxaxaxa + Halphas + Zwielicht + Warlust

Und da fanden sie sich wieder in der Goldgrube vereint – die Liebhaber der okkulten schwarzen Metal Kunst. Draußen war es nasskalt und alle warteten verzweifelt auf Einlass. Start war wie immer 20 Uhr. Dikasterion musste leider krankheitsbedingt absagen. Da es sich dabei um zwei Bandmitglieder von Possession handelt, die den Gig auf dem Hole In The Svn schon gecancelt haben, bleibt abzuwarten, ob Dikasterion Ende Juni auf dem Festival in Rauschenberg spielen werden. Warlust nutzte die Lücke und sprang ein. Warlust sind Hessen und spielen seit 2012 einen räudigen Black/Death/Thrash Metal. Ich durfte sie schon mal im Vorprogramm von Hellripper und Thulcandra am 27.7.23 bestaunen. Am 27. September 2024 wurde über Dying Victims Production ihr neues Werk veröffentlicht:“Sol Invictus In Umbrae Satanae“. Das war schonmal was ordentliches zum Warmwerden. Sie haben von Anfang an richtig gut Gas gegeben und brachten die recht volle Grube in Schwung. Bei dem Song „Legio!Aeterne!Victrix!“ gab es einen Gastauftritt von Horn Sänger und Mastermind Nerrath aka Niklas. Er wohnt ja in der Nähe von Göttingen und hatte es nicht weit, um mit starkem Klargesang ein Highlight in den Song zu packen. Ein absolut gelungener und mitreisender Auftritt von Warlust. Klasse.

Zwielicht sind ebenfalls Deutsche, genauer lokalisiert aus dem Ruhrpott und haben sich seit 2006 unter dem Namen Zwielicht zusammen gefunden, vorher nannten sie sich Gordem. Komisch, dass es auf bandcamp nur das Demo „Leibestod“(2006), „With Love From Sinister“(2014) und das neu erschienende „The Aphotic Embrace“(2024) gibt. Da fehlt die „Unholy Legion“ EP aus dem Jahr 2010. 10 Jahre musste der Fan auf das neue Material warten, aber wie sagt man so schön, das warten hat sich gelohnt. Nicht nur die Songs sind schneller und druckvoller geworden, die Kompositionen insgesamt viel geschmeidiger und fließender, sowie die Produktion und Abmischung um längen besser geworden sind. Über Ván Records wurde das ganze veröffentlicht und die Singleauskopplung war „The Fallen Abbey“. Der Sänger trat mit einer Totenkopfmaske auf, die die Hälfte des Gesichts bedeckte, der Rest war total schwarz geschminkt. Zwielicht bretterten in unglaublichen Tempo los. Mit einer rasendenen und wütenden Bühnenpräsenz wussten sie zu überzeugen – da musste man einfach mitgehen. Der Gig fand in dem letzten Song „Twilight Temple“ ihren absoluten Höhepunkt und ließen ihr Publikum geflasht und zufrieden zurück. Hammergeil!

Halphas  durfte ich schon zweimal live erleben: Transzendenz in der Goldgrube 2022 und auf dem Hole In The Svn 2023. Auch im Hause Halphas gab es am 29. Februar 2024 einen neuen Output:“Sermons Of The Black Flame“(Folter Records). Muss ich noch dazu sagen, dass sie sich unglaublich gesteigert haben? Sie betraten die Bühne als wäre es eine Selbstverständlichkeit den Laden niederzureißen. Sänger Berith aka Hendrik Müller überzeugte nun vollends und transportierte trotz seiner ruhigen Art, aber mit imenser Ausstrahlung, eine wahnsinnige Energie in die Menge. Was ein grandioser Auftritt. Ab Januar befinden sie sich mit Nornir auf Tour – nicht verpassen.

Baxaxaxa aus Bayern existieren schon seit 1992, aber die Diskografie ist nicht allzu lang. Neben zwei Demos, einer Split, einer EP gibt es zwei Alben:“Catacomb Cult“(2021) und „De Vermis Mysteriis“(2023). Am 11.Mai diesen Jahres erschien eine Kompilation mit 10 Songs:“Spells From The Crypt“. Die nun knüppelvolle Grube ging von Beginn an mit und so Refrains wie:“hi..ha…baxaxaxa..aaa“ hallten noch lange nach und mit dem Ohrwurm musste ich dann schlafen gehen. Wer sie nochmal live erleben will, sollte das Hole In The Svn Festival 2025 auf gar keinen Fall verpassen. See you there!

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